• Mobilfunk wurde allein in vergangenen sechs Jahren 55 Prozent billiger
  • Kritik an Preisen für Zusatzleistungen weltfremd
  • Mahnspesen dürfen nicht auf alle Kunden abgewälzt werden

T-Mobile Austria weist den von der Arbeiterkammer erhobenen Vorwurf entschieden zurück, dass Mobilfunker aus dem Handy eine „Nebenkosten-Falle“ machen würden. Die von der Arbeiterkammer genannten Preise für Extras wie Telefon-Wunschnummern oder zusätzliche Leistungen entsprechen völlig normalem Geschäftsgebahren, zusätzliche Produkte anzubieten und auf Kundenwunsch zu verkaufen.

Auch von der AK kritisierte Gebühren für Leistungen wie etwa die Rufnummernmitnahme bei Betreiberwechsel werden entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen immer der Regulierungsbehörde RTR angezeigt. Mit den Entgelten wird der Aufwand verrechnet, der den Betreibern aufgrund individueller Kundenentscheidungen entsteht. Im übrigen gibt es sehr häufig Aktionsangebote, bei denen Gebühren wie das Aktivierungsentgelt gestrichen werden. Preisbewusste Kunden nutzen solche Nachlässe seit langem, um so günstiger einzukaufen.

Besonders skurill wirkt der Vorwurf der Arbeiterkammer, dass Mahnspesen für nicht bezahlte Rechnungen erhoben werden, oder bei nicht bezahlten Rechnungen der betreffende Telefonanschluss gesperrt wird und in der Folge Kosten für die Aufhebung der Sperre entstehen. „Es gibt wohl keine Branche der Welt, die nicht auf die Bezahlung ihrer Rechnungen achtet“, sagt Helmut Spudich, Unternehmenssprecher der T-Mobile. „Säumige Zahler verursachen höhere Kosten, die ihnen in Rechnung gestellt werden. Alles andere würde darauf hinaus laufen, dass die überwiegende Mehrzahl der pünktlich zahlenden Kunden die Mahnspesen der Säumigen schlucken müssten.“

T-Mobile revidiert selbstverständlich solche Preise, die sich im Zuge von Beschwerden und gerichtlicher Klärung als nicht erlaubt erwiesen haben, wie zuletzt bei der Frage von Papierrechnungen bei bestehenden Verträgen. Jedoch wird sich T-Mobile weiterhin bemühen, das verbleibende Fünftel der Kunden, das noch auf Papierrechnungen besteht, vom beiderseitigen Nutzen der elektronischen Rechnung zu überzeugen. „Das spart Kosten und kommt Kunden in Form günstiger Preise entgegen. Und es spart jährlich hunderte Tonnen Papier, den Versand und die damit verbundene Umweltbelastung. Wir würden es begrüßen wenn die Arbeiterkammer hilft diese nachhaltige Entwicklung zu unterstützen“, sagt Spudich.

Die Forderung der AK, Preise oder Gebühren für Extraleistungen zu streichen, läuft auf eine gravierende Einschränkung der unternehmerischen Freiheit sowie eine unfaire Verteilung von Kosten zwischen Kunden mit unterschiedlichem Verhalten hinaus. „Wir weisen die Unterstellung unredlichen Verhaltens, wie es im Wort Kostenfalle zum Ausdruck kommt, entschieden zurück“, erklärt der Unternehmenssprecher.

Die Kosten der Konsumenten für Mobilfunk sind in den letzten sechs Jahren rund 55 Prozent gesunken und waren damit eine wesentliche Inflationsbremse. Trotz der sinkenden Erträge wurden im selben Zeitraum Investitionen in Milliardenhöhe getätigt. Keine andere Branche kann dies für sich in Anspruch nehmen. „Wir können dieses Modell der AK nur zur Nachahmung empfehlen“, sagt Spudich.

 

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