• T-Mobile Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds vergibt 50.000 Euro Preisgeld an Siegerprojekte
  • Potenzial der Telekommunikation zu nachhaltiger Lebensart ausschöpfen
  • Unabhängige Jury unter Vorsitz des früheren EU-Kommissars Franz Fischler
  • Pressebilder TUN-Fonds 2017

Die Nachhaltigkeitspreise 2017 des T-Mobile Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds (TUN) gehen an das Projekt „BiLLiTii“, eine App mit Spracherkennungs-Algorithmen für die Vernetzung von Menschen mit Beeinträchtigungen, an „BrailleMobile“, ein innovatives Braille-Display für die Hosentasche, sowie „Mobil Gutes TUN für Obdachlose“, eine Software-Lösung zum optimierten Einsatz des Kältetelefons der Caritas. Der Schulpreis geht in diesem Jahr an das Projekt „EMEL“, eine Lernplattform zur bewussten und reflektierten Wahrnehmung der Umwelt für Kinder.

Der TUN-Fonds ist einer der bedeutendsten Nachhaltigkeitspreise Österreichs und vergibt jährlich 50.000 Euro. Die TUN-Preisverleihung fand am Montag, 6. November 2017, im T-Center in Wien statt.

„Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Der wichtigste für T-Mobile ist, ein Produkt von dauerhaftem Wert und Nutzen für Österreich herzustellen. Mobilfunk ist heute die essenzielle Infrastruktur des Landes, die uns im privaten Leben wie beruflich verlässlich verbindet. Mobile Kommunikation ist das Herz der Digitalisierung, das uns viele neue Chancen zu einem nachhaltigen Lebensstil erschließt. Der TUN-Fonds ist ein wesentlicher Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir wollen Impulse geben, damit mobile Kommunikation einen substanziellen Beitrag zur Lösung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen leistet“, begründete Andreas Bierwirth, CEO von T-Mobile Austria, das Engagement für den TUN-Fonds.

Platz 1: 20.000 Euro an Projekt „BiLLiTii“
Der erste Preis in Höhe von 20.000 Euro geht an das Projekt „BiLLiTii“, eine App mit Spracherkennungs-Algorithmen für die Vernetzung von Menschen mit Beeinträchtigungen.

Menschen mit Beeinträchtigungen sehen sich bei der Teilnahme am öffentlichen Leben mit vielfältigen Problemen konfrontiert, für welche es nur schwer zugängliche Lösungen gibt. Das Ergebnis für Betroffene ist oftmals sozialer Rückzug und kann bis zur völligen Isolierung führen. In Österreich sind 1,34 Million Personen von einer Beeinträchtigung betroffen (Statistik Austria, 2015). Davon sehen sich ca. 271.000 Personen mit schwerwiegenden Einschränkungen konfrontiert.

Das Projekt „BiLLiTii“ möchte diese Lücke mittels Handy-App schließen und verfolgt das Ziel, durch den innovativen Einsatz mobiler Technologie Lösungen für alltägliche Herausforderungen zu bieten. Der User stellt eine Frage, die durch einen selbstlernenden Algorithmus an Personen mit ähnlichen Bedürfnissen und Interessen weitergeleitet wird. Dadurch entsteht Vernetzung und ein Austausch von „Experten“ in der Region und darüber hinaus. Die App basiert auf moderner Chat-Technologie und bedient sich Spracherkennungs-Algorithmen, um Informationen auch über einen Chat-Bot vorschlagen zu können. BiLLiTii ermöglicht damit erstmals, eine persönliche Lösung einer großen Anzahl von betroffenen Menschen zugänglich zu machen.

Mithilfe des TUN-Fonds kann im nächsten Schritt ein Web- und App-Interface entwickelt werden.

2. Platz: 15.000 Euro an „BrailleMobile“
Den zweiten Preis des TUN-Fonds in Höhe von 15.000 Euro erhält „BrailleMobile“, ein innovatives Braille-Display für die Hosentasche.

Lese- und Schreibkenntnisse sind für den Zugang zum Arbeitsmarkt sehr wichtig, die Informationsgesellschaft ohne geschriebene Kommunikation undenkbar. Blinde Personen ohne gute Kenntnis der Blindenschrift (Braille) sind besonders betroffen. Nachteilig bei verfügbaren Braille-Displays sind ihr hoher Preis und die Größe, wenn mehr als 20 Buchstaben dargestellt werden. Viele blinde Menschen weichen daher auf Sprachausgabe von Texten aus und Braille-Kompetenz nimmt stetig ab.

Das Projekt „BrailleMobile“ entwickelt deshalb ein Braille-Display, das leistbar ist, in die Hosentasche passt und durch stetigen Gebrauch Braille wieder attraktiv machen soll. Die innovative Lösung sieht vor, dass die Braille-Schrift auf der Innenseite einer Trommel liegt. Während der Lesefinger innen ruht, wird die Trommel in Rotation versetzt. So können beliebig lange Zeilen gelesen werden. Durch Modularität und geringere Zahl beweglicher Teile als bei herkömmlichen Braille-Geräten kann ein Smartphone-ähnlicher Preis erzielt werden. Die Lösung ist robuster und bevorzugt auch für Kinder ab der Vorschule geeignet.

Mit dem TUN-Fonds Preisgeld werden User-Tests durchgeführt und Hardware-Komponenten zur Entwicklung und Produktion von BrailleMobile angeschafft.

3. Platz: 12.000 Euro für „Mobil Gutes TUN für Obdachlose“
Der dritte Preis mit 12.000 Euro geht an das Projekt „Mobil Gutes TUN für Obdachlose“, eine Software-Lösung zum optimierten Einsatz des Kältetelefons der Caritas.

Hunderte Obdachlose schlafen im Freien, weil sie Hilfsangebote nicht kennen oder nicht in Anspruch nehmen (können). Die Caritas Wien hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Menschen unbürokratisch Hilfe anzubieten und sie vor der Kälte und deren tragischen Folgen zu schützen. Dazu wurde das „Kältetelefon“ geschaffen, bei dem Informationen über Bedürftige im öffentlichen Raum gesammelt werden. Dank dieser Information können SozialarbeiterInnen die Betroffenen rasch aufsuchen, beraten und in Notquartiere bringen. Allein im letzten Winter wurden über 4.600 Meldungen verzeichnet. Die große Menge an Information kann jedoch kaum verarbeitet werden. Es kommt zu Wartezeiten und Doppelmeldungen, wobei wertvolle Zeit verlorengeht.

Das Projekt „Mobil Gutes TUN für Obdachlose“ setzt daher auf eine innovative Software-Lösung, die Meldungen koordinieren, Daten verarbeiten und Einsätze der StreetworkerInnen optimieren soll. Die Bevölkerung wird somit eine direkte Möglichkeit haben, Informationen zusätzlich mittels Website oder mobiler App einzutragen. Die MitarbeiterInnen des Kontaktcenters planen mit den gesammelten Datensätzen sinnvolle Routen und Maßnahmen. Durch diese Innovation gelingt es, direkte und rasche Hilfe dort einzusetzen, wo der Bedarf gerade am größten ist.

Das TUN-Fonds-Preisgeld ermöglicht die Entwicklung der beschriebenen Software-Lösung für das „Kältetelefon“.

3.000 Euro für das Schulprojekt „EMEL“
Neben den Hauptpreisen wurde der mit 3.000 Euro Fördergeld dotierte Schulpreis an das Projekt „EMEL“, eine Lernplattform zur bewussten und reflektierten Wahrnehmung der Umwelt für Kinder, des Bildungs-und Forschungsvereins Umblick, vergeben.

Besonders Kinder und Jugendliche verbringen immer weniger Zeit in der Natur und haben somit auch keinen Bezug zu dieser. Es ist schwierig Verhaltensweisen zu ändern, bei denen man nicht unmittelbar mit einer Auswirkung konfrontiert wird.

Das Schulprojekt „EMEL“ will Jugendliche durch die Nutzung von Smartphones heranführen, ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen, positive Emotionen zur Natur in ihrer Umgebung zu wecken und ihre Verhaltensmuster zu reflektieren. Lehrkräfte können aus verschiedensten Themengebieten und Materialien, passend zum Lehrstoff im naturwissenschaftlichen Bereich, auswählen. Individuelles Lernen soll durch die Verschiedenheit der Unterlagen und Aufgabenstellungen erleichtert werden. Das Herzstück von EMEL ist die App, mit der Schülerinnen und Schüler Missionen zu Hause und in der Natur erledigen.

Der TUN-Fonds ermöglicht einen Teil der Erstellung der Lernplattform und Programmierung der App.

Aus 61 Einreichungen die vier besten Projekte ausgewählt
Die Preisträger 2017 wurden durch eine unabhängige Jury unter Vorsitz des früheren EU-Kommissars Franz Fischler aus insgesamt 61 eingereichten Projekten ausgewählt. Die von T-Mobile finanzierten Preisgelder des TUN-Nachhaltigkeitspreises werden heuer zum sechsten Mal ausgeschüttet. Ziel des Fonds ist es, das Potenzial mobiler Telekommunikation für die Lösung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsproblemen zu entwickeln. Der 2011 von T-Mobile gegründete gemeinnützige und unabhängige Fonds unter Aufsicht des Landes Wien ist mit einer halben Million Euro dotiert, auch die jährlichen Preise werden von T-Mobile finanziert.