- Florian Gschwandtner zu Gast beim Digitalevent „T-Breakfast“ von Magenta
- Innovation zurückschrauben bedeutet Rückschritt
- Neue Geschäftsmodelle entstehen durch Digitale Transformation bestehender Prozesse
- Digitale Transformation erfordert Umdenken in der Unternehmensführung
Zum ersten Mal in diesem Jahr fand das etablierte Eventformat „T-Breakfast“ von Magenta in digitaler Form statt. Gemeinsam mit Florian Gschwandtner, Gründer von Runtastic, Tractive und Leaders21, sowie Investor für zahlreiche digitale Unternehmungen, diskutieren Andreas Bierwirth, CEO Magenta Telekom, und die Gastgeberin Maria Zesch, CCO Business & Digitalization bei Magenta Telekom, über Chancen aber auch Herausforderungen, welche die digitale Transformation von Unternehmen in Österreich mit sich bringt. Rund 300 TeilnehmerInnen aus der österreichischen Wirtschaft waren digital zu Gast.
„Die Veränderung durch Corona kann nicht groß genug eingeschätzt werden. Wir sollten uns Gedanken machen, was passiert, wenn wir unsere Masken wieder ablegen, denn wir werden eine neue Welt haben. Wir sind gut beraten, uns damit auseinanderzusetzen, wie Ökonomie und Gesellschaft nach Corona aussehen werden, denn nach den Nachholeffekten werden wir diskutieren wie man die neue Welt zu verstehen hat“, so Bierwirth.
Mut und Bekenntnis zur Innovation sind Voraussetzung für den Erfolg
„Das letzte Jahr hat uns insbesondere bewiesen, dass Digitalisierung einen Unterschied dafür macht, ob Unternehmen erfolgreich sind oder nicht“, so Florian Gschwandtner. „Innovation ist kein Zufall. Sie braucht Zustimmung auf den obersten Ebenen der Geschäftsführung und vor allem Investments. Sobald man bei Innovation zurückzuschrauben beginnt, beginnt man mit dem Rückschritt“.
Einen erheblichen Vorteil hatten jene, die sich bereits vor der Krise mit der Digitalisierung ihres Geschäftsmodells beschäftigt hatten. Ein Beispiel, das diesen First-Mover-Advantage verdeutlicht, ist die Smart Waste Lösung für Entsorgungsbetriebe aus dem Magenta Smart City Ökosystem. Der Gewerbeabfall war um 80% reduziert und dementsprechend ist die Menge an Hausmüll angestiegen. Durch die intelligenten Sensoren, die in den Tonnen angebracht worden sind, wurde automatisch eine neue Route für die Einsatzfahrzeuge berechnet, was einen wesentlich effizienteren Einsatz von Ressourcen ermöglicht hatte.
„Es braucht nicht immer ein neues Produkt, denn die Digitalisierung kann auch bei bestehenden Prozessen viel bewirken und damit vor allem zur Effizienzsteigerung aber auch Kostenreduktion beitragen. Wir werden die Produkte unserer KundInnen nicht neu erfinden, aber mit unserem Know-How und unseren Best Practice-Erfahrungen können wir die besten technologischen Lösungen erarbeiten, um sie fit für eine digitale Zukunft zu machen“, so Maria Zesch. „Das Internet der Dinge ermöglicht uns beispielweise alle bewegbaren Gegenstände wie Einkaufswägen, Container oder Pakete mit Sensoren und SIM Karten auszustatten. Somit werden neue Daten gewonnen und basierend darauf können neue Geschäftsmodelle entwickelt werden.“ In diesem Zusammenhang betont auch Gschwandtner ein weiteres Mal, dass es nicht notwendig sei die Welt neu zu erfinden, sondern dass es manchmal auch ausreicht Wertschöpfungsketten neu zu denken und zu erweitern, um ein neues, vielleicht sogar zeitgemäßes Produkt zu schaffen.
„Digitalisierung ist Sehen, Verstehen, ins Tun komme. Ich muss also immer kritisch bleiben und mich fragen: Sehe ich überhaupt was passiert? Verstehe ich es und wie komme ich jetzt in die Umsetzung? Auch als großes Unternehmen, beziehungsweise gerade als großes Unternehmen – davon ist niemand ausgenommen“, erklärt Andreas Bierwirth.
Leadership in einer neuen Arbeitswelt
Florian Gschwandtner zufolge beginnt Leadership beim Menschen. Dazu zählen Resilienz, Achtsamkeit und Vertrauen sowie persönliche Faktoren. Diese gilt es zu fördern und danach erst kommt die Organisation. Was immer wichtig war und aktuell besonders relevant ist, ist der Zweck einer Tätigkeit, eines Unternehmens, einer Dienstleistung. „Als Unternehmen solle man sich immer wieder aufs Neue kritisch hinterfragen und neu ausrichten. Dabei sind auch klar definierte Ziele besonders wichtig: Hier setzt Leadership an – sei ein proaktiver Gestalter deines Lebens und deines Unternehmens. Das wollen wir auch bei Leaders21 unseren Kundinnen und Kunden näherbringen.“
Gerade in bei der Neuausrichtung im Zuge der Digitalisierung wird Leadership eine tragende Rolle zu Teil. Den Diskutanten zufolge muss das Thema grundsätzlich Top-Down unterstützt werden, da es klare Ziele, Planung aber auch Investments braucht. Die operative Umsetzung geschieht jedoch Bottom-Up, denn in digitale Transformationsprozesse muss das ganze Unternehmen eingebunden werden.
Bildmaterial: https://flic.kr/s/aHsmUtA8sR