• Veränderung des Mobilitätsverhaltens fordert Neuverteilung des öffentlichen Raums
  • Digitalisierung in den Städten soll Lebensqualität steigern
  • Klarer Handlungsauftrag an die Politik: Es braucht einen Masterplan für Mobilität
  • Magenta Business bietet Smart Parking Komplettlösungen und reicht Gemeinden die Hand beim Förderungsansuchen

Gerade in Städten beanspruchen Parken und die Parkplatzsuche viel Raum und Zeit und belasten zusätzlich die Umwelt – der Ruf nach einer Neuverteilung des öffentlichen Raums wird immer lauter. Welche Rolle spielen Garagen, welchen Beitrag kann die Digitalisierung leisten und wie kann der Pendelverkehr besser bewerkstelligt werden? Die klassische Parkraumbewirtschaftung mit einem Parkflächen-Überblick, ob Fahrzeuge richtig abgestellt oder die erlaubte Parkdauer eingehalten wurden, ist als langfristige Lenkungsmaßnahme zu aufwändig. Wie sehen daher künftige Mobilitätskonzepte und digitale Parklösungen aus, um den Nutzungskonflikt in Städten zu lösen, CO2 einzusparen und mehr Raum für Bewohner*innen und Grünflächen zu schaffen?

Um diese digitalen Zukunftsfragen der Mobilität zu diskutieren luden Magenta Business und die Österreichische Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (GSV – Die Plattform für Mobilität) zum Mobility Talk am 21.09. Am Podium Mobilitätsexperten aus unterschiedlichen Branchen: Johann Breiteneder, CEO Best in Parking, Ortfried Friedreich, Geschäftsführender Gesellschafter AXIS, Markus Raab, Leiter MA46 – Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten Stadt Wien, Bernhard Wiesinger, Leiter Konsumentenschutz und Mitgliederinteressen ÖAMTC, und Ewald Kiss, Vice President IoT, Immo & Partnernetze, Magenta Telekom.

Steigerung der Lebensqualität dank digitaler Stadt

Raumluftgütemessung, Straßenzustandsüberwachung, Smart Waste und Smart Parking – die Digitalisierung der Stadt bringt erhebliche Vorteile, darin sind sich alle Diskutanten einig. Ewald Kiss von Magenta einleitend: „Laut einer Studie von Magenta Telekom im Zeitraum 16.03.-05.05.2021 sehen 33% der Bevölkerung diese in der Erhöhung der Lebensqualität.“ Schließlich gelten für 19% der Bürger*innen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimaschonung als Hauptargumente für eine smarte Stadt. Bürgermeister*innen hingegen verstehen unter dem Begriff Smart City vorteilhafte digitale Prozesse und Abwicklungen, wie E-Governance und digitalisierte Bürgerservices. „Schnelles, stabiles Internet ist fast so wichtig wie Strom und Wasser“, so Kiss.

Smart Parking – effiziente Komplettlösungen für die Umwelt

Dass die Zukunft der Mobilität eine Kombination aus der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel sowie privaten Autos ist, steht außer Frage. Vor allem bei der Parkraumbewirtschaftung im öffentlichen Raum gibt es smarte Komplettlösungen: Von Monitoring der Belegung im freiflächigen Raum, digitaler Bezahlung der Parkgebühren, bis hin zu Kontrolle sowie dem digitalen Parkausweis integriert in 3D-Systemen – Smart Parking schenkt viele Facetten der Effizienz und Nachhaltigkeit. Magenta Business bietet all das als bequeme Komplettlösung für Gemeinden und Mobilitätsunternehmen an und unterstützt sogar mit Förderungsbegleitung.

Lenkungsmaßnahme zum Wohle der Stadtbewohner*innen

Zunächst stellte sich die Frage, wie der ruhende Verkehr in Wien organisiert werden soll. Markus Raab, der als Leiter der MA46 für alles zuständig ist, was sich rund um das Thema Verkehr in Wien dreht, hat hierfür ein klares Konzept: Die Parkplatzbewirtschaftung, die er als erweitertes Synonym für das Kurzparkzonen-System hält, wird mit 01.03.2022 in Wien flächendeckend als Kurzparkzone eingeführt. Damit einher geht die klare Empfehlung, das Auto zu Hause zu lassen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Schließlich ist es die Grundidee der Kurzparkzone, Bewohner*innen eines Bezirks eine reelle Chance auf einen Parkplatz zu bieten und den Pendlerverkehr zwischen den Bezirken zu reduzieren. Dieser Lenkungseffekt entspricht einer sanften und nachhaltigeren Mobilität zum Wohle der Stadtbewohner*innen.

Moderne Parkraumgestaltung

Bernhard Wiesinger, Leiter Konsumentenschutz und Mitgliederinteressen ÖAMTC, äußert sich hingegen kritisch zur Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung in Wien und meint, dass nicht alle Mobilitätsbedürfnisse mit dem öffentlichen Verkehr abzudecken sind: „In Städten haben wir die Situation, dass Parkplätze für Bewohner geschaffen werden müssen, aber – da Wohnraum in Städten oft nicht mehr leistbar ist – auch für Pendler und Besucher. Das Modell der Kurzparkzone ist keine Parkraumlösung für die Bewirtschaftung einer ganzen Stadt. Da muss uns etwas Besseres einfallen und dafür braucht es politische Zusammenarbeit.“

Zudem ist derzeit eine Art kleine Stadtflucht in den Speckgürtel zu beobachten. Dazu kommt die Steigerung des E-Commerce, die den Handel in der Innenstadt bedroht. Individualverkehr ist daher ein unerlässlicher Partner des öffentlichen Verkehrs zur Erreichbarkeit der Zielorte. „Wir müssen alle Wege optimieren und verflüssigen, mit dem Ziel, urbanen Raum zurückzugeben“, so Johann Breiteneder, CEO von Best Parking sowie von zahleichen Immobilienfirmen, der aktuell die Parkgarage am Neuen Markt realisiert. „Parkraum an der Oberfläche und öffentlicher Raum in den Städten sind limitiert, hier muss ein Lenkungseffekt in Garagen erfolgen, um den öffentlichen Raum für bessere und höherwertige urbane Funktionen, wie Fußgänger- und verkehrsbezogene Zonen, Baumpflanzungen und alternative Mobilitätswege, frei zu bekommen, das verflüssigt und kanalisiert den Verkehr und verbessert in weiterer Folge das städtische Klima.“

Innovative Konzepte der Zukunft der Mobilität
„Es wird ein Echtzeit-Verkehrsinformationssystem in Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC geben, denn als Stadt Wien wollen wir den Verkehr sinnvoll und nachhaltig umweltschonender gestalten“, ergänzt MA46 – Leiter Markus Raab. Dem stimmt auch Wiesinger zu: „Unsere Vision dieser elektronische Parkraumbewirtschaftung im öffentlichen Raum beruht auf einer gemeinsamen Datenbasis“. Und in noch einem Punkt sind sich die Diskutanten einig: die politische Verantwortung. Sie fordern, dass gemeinsam Lösungen für diese immanent politischen Themen gefunden werden.