• Weltwirtschaft zeigt sich resilient: Handelsvolumen über Vor-Pandemie-Niveau
  • Globaler Wettlauf: EU hat bei grünen Technologien noch Aufholbedarf
  • Digitalisierung als Basis für krisenfeste Unternehmen
  • Magenta treibt Diskurs und Bewusstseinsbildung für Digitalisierung voran

Am 5. Mai fand erneut das etablierte Eventformat „T-Breakfast“ von Magenta Telekom statt. Gemeinsam mit den führenden Makroökonomen Prof. Marcel Fratzscher und Prof. Gabriel Felbermayr diskutierte Gastgeber Werner Kraus, CCO Magenta Business, über die Auswirkungen und Chancen der vergangenen Krisen für die Wirtschaft in der EU und Österreich.

Weltwirtschaft zeigt sich resilient

Corona-Pandemie, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Energiekrise – seit mehr als drei Jahren befindet sich Europa im Krisenmodus. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts lag in der Eurozone 2022 noch bei 3,5 Prozent, der diesjährige Wachstumsausblick für die EU in der Zwischenprognose fiel auf 0,8 Prozent. Der Einfluss der Teuerung auf die Kaufkraft soll aber in den kommenden Quartalen allmählich nachlassen: Für das kommende Jahr 2024 wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von rund 1,4 Prozent prognostiziert.

Gabriel Felbermayr: „Wir schlittern seit dem zweiten Weltkrieg gefühlt von einer Krise in die andere – vom Vietnamkrieg, dem Zusammenbruch der Sowjetunion bis zum Irak-Krieg und den aktuellen Krisen, die sich alle auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft auswirken. Krise ist also eher Normalzustand als Ausnahme. Dabei übersehen wir aber gerne, dass sich unsere Lebensqualität in den letzten Jahrzehnten drastisch verbessert hat. Natürlich gibt es auch heute noch länder- und kontinentabhängig extreme Ungleichheiten bei Bildung oder Einkommen – im globalen Durchschnitt haben sich aber sämtliche Lebensbereiche massiv verbessert.“

Krisen als Motor für Innovation und Nachhaltigkeit

Die aktuellen Herausforderungen belasten Menschen und Unternehmen. Doch die Krisen bieten auch Möglichkeiten, den Fortschritt zu beschleunigen. „Die drei wichtigsten Herausforderungen, um als Gesellschaft und Wirtschaft zukunftsfit zu sein, sind die ökologische, digitale und soziale Transformation. Vor allem der soziale Aspekt ist wichtig, da jeder Einzelne die notwendigen Veränderungen und die Folgen davon auch akzeptieren und mittragen muss – hier sehen wir in Europa einen großen Vorteil, da wir auf eine starke Solidarität der einzelnen Länder und der Gesellschaft bauen können“, so Prof. Marcel Fratzscher.

Gerade beim Thema Klimawandel und Klimaschutz werden gerne die Kosten wirksamer Klimaschutz-Maßnahmen in den Vordergrund gerückt. Wenn wir nicht oder aber zu spät handeln, wird die Rechnung mit großer Sicherheit für uns und die gesamte Welt sehr viel teurer ausfallen. Die „grüne Transformation“ ist auch in der EU ein Gebot der Stunde, an der kein Weg vorbeiführt. Die größte Klimainitiative der EU – der Green Deal – sieht eine Treibhausgasneutralität bis 2050 vor. Damit will die EU den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Auch der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) kommt in der Wirtschaft eine immer größere Bedeutung zu – sie ermöglicht Innovationen, neue Produkte und Dienstleistungen und ist damit entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der EU.

Durch die geringeren Investitionen läuft Europa Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten. Der Fortschritt hängt vor allem von privaten Investitionen ab, über 90 Prozent der Investitionen kommen aus der Privatwirtschaft – und hier werden Unternehmen vor viele Hürden gestellt, sei es die fehlende Infrastruktur, hohe Bürokratie und Regulierungen oder fehlende Fachkräfte“, so Fratzscher.

Digitalisierung als Basis für krisenfeste Unternehmen

Die letzten Krisen haben sich auch im Telekommunikations-Bereich widergespiegelt. Auch wir hatten während der Pandemiezeit große Sorgen, ob Lieferketten vollständig funktionieren oder Netze nach Plan ausgebaut werden können. Als kritische Infrastruktur sind wir gut durch diese Zeit gekommen. Unser Fokus mit Milliardeninvestitionen ist der Ausbau der Breitbandinfrastruktur im Festnetz und im Mobilfunk, um weiterhin einen führenden Beitrag zur digitalen Transformation zu leisten“, so Werner Kraus, CCO Magenta Business.

Damit das europäische Wirtschaftsmodell auch langfristig ein Erfolgsmodell bleibt, müssen die Weichen dafür jetzt gestellt werden. Vor allem Unternehmen sind hier die Enabler von Transformation – das ist der Kern des Unternehmertums. Durch resiliente Unternehmen, Offenheit und Kooperation kann sich die EU wie auch Österreich auf eine solide Basis stützen, um ihre Resilienz gegenüber künftigen Herausforderungen zu erhöhen.

„Was wir als Magenta tun können ist, uns auf unsere Kernkompetenzen zu fokussieren und Unternehmen die Angst vor Digitalisierung zu nehmen. Hier treiben wir einen Diskurs und die Bewusstseinsbildung voran, dass wir nur als vernetztes ökonomisches System eine Chance in der Zukunft haben – denn Vernetzung macht uns als Gesellschaft und als Wirtschaftsstandort resilienter und krisenfester“, schließt Werner Kraus.

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